zurück Übersicht vor | Dieser Bericht wurde 7282 mal gelesen Einsatz 8 von 57 Einsätzen im Jahr 2017 |
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Einsatzart: | Technische Hilfeleistung | ||||||||||||||
Kurzbericht: | Personenrettung aus Höhle | ||||||||||||||
Einsatzort: | Waldgebiet Iberg, Bad Grund | ||||||||||||||
Alarmierung Freiwillige Feuerwehr Bergstadt Bad Grund (Harz) : |
Alarmierung per am 19.04.2017 um 15:15 Uhr |
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Einsatzleiter: | Henrik Klingebiel | ||||||||||||||
Fahrzeuge am Einsatzort: | |||||||||||||||
alarmierte Einheiten: | |||||||||||||||
Einsatzbericht: Ein Höhlenforscher war in der "Stelzmückenhöhle" im Iberg bei Bad Grund verunfallt. Eine Selbstrettung schied aufgrund seiner Verletzung aus. Um 15:15 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Grund über Digitale Meldeempfänger (DME) alarmiert und zum Parkplatz des Höhlenerlebniszentrums entsandt. Dort trafen wir uns mit Kräften des mit alarmierten Rettungsdienstes, sowie der Fachgruppe "Spezielles Retten aus Höhen und Tiefen (SRHT). Diese Fachgruppe setzt sich aus ausgebildeten Höhenrettern aus den Feuerwehren Clausthal-Zellerfeld, Altenau, Buntenbock, Schulenberg i.O. und Goslar sowie Angehörigen der DRK-Bergwacht Clausthal-Zellerfeld zusammen. Gemeinsam rückten wir mit der Fachgruppe, sowie dem Rettungsdienst vom Sammelplatz in das oberhalb gelegene Waldgebiet ab, um die Einsatzstelle zu erreichen. Da die Unglücksstelle außerhalb eines befahrbaren Weges lag, mussten die Rettungskräfte ca. einen Kilometer Fußmarsch zurücklegen. Für den Material und Patiententransport in dem sehr unwegsamen Gelände wurde ein "ATV" (Quad) vom "Arbeiter Samariter Bund" (ASB) Bad Lauterberg alarmiert. Ebenso wurde die Feuerwehr Badenhausen mit dem beheizten Schnelleinsatzzelt zur Einsatzstelle beordert um unmittelbar am Höhleneingang eine adäquate medizinische Erstversorgung zu gewährleisten. Am Höhleneingang erkundete der Gruppenführer SRHT Michael Schulz die Einstiegsmöglichkeiten in das Höhlensystem. Anhand des Kartenmaterials, welches der ebenfalls vor Ort befindliche Fachberater Höhlenrettung Uwe Fricke mit sich führte, wurde das weitere Vorgehen mit dem Einsatzleiter Henrik Klingebiel (Stellv. Ortsbrandmeister Feuerwehr Bad Grund) abgesprochen. Der Unfallmeldende, wies den zur Lageerkundung und Erstversorgung vorgehenden Rettern den Weg, indem er sich selbst noch einmal mit in die Höhle begab. Zwischenzeitlich wurden außerhalb des Höhleneingangs Sicherungsmaßnahmen und Vorbereitungen zum Ausleuchten der Einsatzstelle durch die Feuerwehr Bad Grund getroffen, da zu erwarten war, dass die Rettungsaktion bis in die Nacht dauern wird. Der Verunfallte befand sich ca. 120 Meter vom Höhleneingang entfernt im Berg. Der Weg zu ihm hatte mehrere Meter hohe Absätze, Verwickelungen von bis zu 120 Grad sowie teilweise Kriechganghöhe von nur ca. 40 cm. Unter Beachtung der Eigensicherung und mit dem notwendigen Rettungsgerät gingen die Retter erneut vor. Gefolgt von weiteren Rettungstrupps, um den Verunfallten an den Stellen zur Überwindung von Höhenunterschieden und Engstellen zu übernehmen bzw. unterstützend einzugreifen. Gegen 21.40 Uhr, also rund sechseinhalb Stunden nach Alarmierung konnte der Verunfallte Höhlenforscher wieder das Tageslicht erblicken und dem Rettungsdienst zugeführt werden. Er wurde vom Notarzt untersucht und mittels Rettungswagen dem Krankenhaus zugeführt. Am Einsatz waren ca. 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Bergwacht beteiligt. Diese wurden nach der Erfolgreichen Rettung durch den Fachzug 4 der Kreisfeuerwehrbereitschaft Abschnitt Nord mit einer warmen Mahlzeit, sowie Getränken versorgt. Die Räumlichkeiten wurden freundlicherweise durch die Wirtin des Iberger Albertturms zur Verfügung gestellt.
Eingesetzte Kräfte: Feuerwehr Bad Grund Feuerwehr Badenhausen Fachgruppe SRHT SEG ASB Bad Lauterberg (Quad) SEG DRK Osterode (RTW) Rettungsdienst LK Göttingen & Goslar (NEF, RTW) Fachberater Höhlenrettung Gemeindebrandmeister Bad Grund Kreisbrandmeister & Stellv. Kreisbrandmeister LK Göttingen Stellv. Abschnittsleiter BA Nord
Text: Henrik Klingebiel Fotos: Peter Müller (Einsatzdokumentation FF Clausthal-Zellerfeld) |
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