Einsatzbericht: Am vergangenen Freitag trafen wir uns zu unserem letzten offiziellen Außendienst im Jahr 2017. Das Thema des Abends lautete nach Dienstplan „Ausleuchten von Einsatzstellen“. Als Übungsort wurde der Parkplatz des Höhlenerlebniszentrums festgelegt. Nach dem Antreten und Festlegen der Fahrzeugbesatzungen setzten wir uns mit dem kompletten Zug in Bewegung.
Beim Abbiegen auf die Bundesstraße 242 bekamen wir über Funk die Meldung über einen Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der L524 kurz vor dem Abzweig Richtung Clausthal- Zellerfeld. Umgehend rückten wir in Richtung Unfallstelle aus. Während der Anfahrt erfolgte eine Einteilung der Mannschaft des Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF). An der Unfallstelle angekommen wurde durch den Einsatzleiter und den Gruppenführer des HLF die Lage erkundet, welche sich wie folgt darstellte: Ein PKW war nach einem Überschlag am Straßenrand zum Stehen gekommen. Das Fahrzeug hatte sich hierdurch stark verformt und es befand sich noch eine Person im Fahrzeug. Zu diesem Zeitpunkt legte sich die Anspannung bei Einsatzleiter und Gruppenführer, denn die Person auf dem Fahrersitz war glücklicherweise nur eine Übungspuppe und der Unfall Teil des Übungsdienstes. Die Mannschaft ging weiterhin von einem Realeinsatz aus. Einsatzleiter und Gruppenführer waren sich schnell einig, dies noch einen Moment dabei zu belassen. Während der Einsatzleiter eine erste Rückmeldung an den Einsatzleitwagen (ELW) gab, bekam die Besatzung des HLF ihre Einsatzbefehle. Nach dem Festlegen des Ablageplatzes für die Technische Rettung, den Ablageplatz Brandschutz und die „Schrottablage“ wurde damit begonnen, alle benötigten Gerätschaften für dieses Einsatzszenario bereitzustellen und eine erste Zugangsöffnung am PKW zu schaffen. Ein Kamerad zwängte sich durch ein entferntes Seitenfenster, um die Funktion des „Inneren Retters“ direkt am Patienten zu übernehmen. Parallel hierzu wurde die Motorhaube mittels hydraulischem Spreizer geöffnet, um die Batterie abzuklemmen und damit begonnen die Airbags zu sichern und das Fahrzeug zu stabilisieren. Durch die Besatzung des ELW wurde die Rettungskarte des Fahrzeugs ausgedruckt und dem Einsatzleiter zur Verfügung gestellt. Der Gruppenführer des HLF legte fest auf der Fahrerseite eine „Große Seitenöffnung“ zu schaffen, um möglichst viel Platz für eine achsengerechte Rettung des Patienten zur Verfügung zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt waren seit der „Alarmierung“ ca. 10 Minuten vergangen. Langsam aber sicher erkannten die eingesetzten Kräfte, dass es sich um eine Übung handelte. Während durch den Angriffstrupp damit begonnen wurde das Fahrzeug zu öffnen, sicherten die Kräfte des Tanklöschfahrzeugs (TLF) und des Mehrzweckfahrzeugs (MZF) die „Einsatzstelle“ ab und bauten mehrere Scheinwerfer auf, um das Unfallfahrzeug auszuleuchten und gleichzeitig durch die Abwärme der Scheinwerfer ein Auskühlen des Patienten zu verhindern. Ein weiterer Trupp wurde eingesetzt um mithilfe der zwei Wärmebildkameras das nähere Umfeld abzusuchen da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass weitere Personen im PKW gesessen haben und diese durch den Überschlag aus dem Fahrzeug geschleudert wurden. Ca. 20 Minuten nach der „Alarmierung“ meldete der Gruppenführer, dass die komplette Fahrerseite geöffnet wurde, der Patient allerdings im Fußraum eingeklemmt sei und deswegen der Vorderwagen mittels Rettungszylinder abgeklappt werde, um den stark deformierten Fußraum zu vergrößern. Nach Abschluss dieser Maßnahmen konnte der Patient über ein Spineboard schonend aus dem Auto gehoben werden. Zu diesem Zeitpunkt waren seit der „Alarmierung“ ca. 30 Minuten vergangen.
In der anschließenden Manöverkritik zeigten sich Einsatzleiter und Gruppenführer, sowie die Diensthabenden Ausbilder sichtlich zufrieden.
Ein großer Dank geht an dieser Stelle an die Firma Pohl KFZ- Service Bad Grund für das Bereitstellen des „Unfallfahrzeugs“. |